Inhaltsangabe zu
"Frauenpower!"
Ein außergewöhnlicher Wahlkampf in 3 Akten
von Bernd Gombold
Eigentlich sollte es in der Gemeinde wieder einen
Kommunalwahlkampf geben, wie man ihn kennt. Die
Ortsgewaltigen kandidieren um das Amt des
Gemeinderats, werden selbstverständlich gewählt und
treiben in der nächsten Amtsperiode weiterhin ihr
Unwesen.
Und Bürgermeister Heinz Gscheidle wäre
sicher wieder zufrieden, wenn er am Ratstisch seine
altbekannten Kumpanen um sich hätte.
Aber alles kommt anders! Bei dieser Wahl hat sich
nämlich erstmals eine Frauenliste gebildet mit dem Ziel,
die Männerherrschaft im Gemeinderat zu brechen. Mit
ihrem nicht alltäglichen Wahlprogramm, das gravierende
Einschnitte in die "heile Männerwelt" vorsieht, findet die
Frauenliste unter Führung der resoluten Kunigunde
Schlotterbeck große Zustimmung bei den weiblichen
Wählern.
Auch in den Meinungsumfragen schneiden die
Damen sehr gut ab und die Hälfte der Gemeinderatssitze
scheint der Frauenliste sicher zu sein.
Dies ist Grund genug für Bürgermeister Gscheidle, den
Vormarsch der resoluten "Emanzen" im Wahlkampf zu
bremsen. Dazu ist ihm jedes Mittel recht. Kurzerhand
beschließt er, seinen neuen Gemeindeinspektor Hannes
Klug in die Frauenriege einzuschleusen. Dieser soll - als
Frau verkleidet - ihn über die Pläne der gegnerischen
Liste informieren.
Kurz vor der Wahl will der
Bürgermeister dann aufgrund der so gewonnenen
Informationen zum vernichtenden Gegenschlag
ausholen, um den Frauen sämtliche Chancen zu
verderben. Selbstverständlich wäre auch Hannes Klug als
Mitwisser danach überflüssig und könnte sich nach einer
anderen Stelle umsehen.
Hannes spielt jedoch seine Rolle als eine
"männergeschädigte Emanze" so perfekt, daß ihn die
Frauenliste zur "Spitzenkandidatin" macht. Schließlich
waren es seine Vorschläge, die den Wahlkampf der
Damen zur "FRAUENPOWER" werden ließen. Auch die
Presse freut sich an dem neuen und für die Männer
gänzlich unverständlichen Wahlprogramm der Damen
und füllt ihre Zeitungen damit!
Das umstrittene Nachtlokal "Rosaroter Panther" und
Bardame Marylin tragen ihren Teil dazu bei, daß der
Wahlkampf interessant bleibt. Die Männer sind dort
Stammgäste, sehr zum Leidwesen der Damen, die
derartige Lokale verabscheuen und aus Prinzip nicht
betreten.
Hannes Klug schafft es jedoch mit List, daß die
Damen der Frauenliste in entsprechender Verkleidung -
um inkognito zu bleiben - den "Panther" betreten. Wie
der Zufall will, sind auch Bürgermeister Gscheidle und
seine Gemeinderäte dort. Die Herren erkennen jedoch
ihre politischen Gegnerinnen nicht und "baggern" sie an.
Die Folgen sind fatal!
Peinliche Fotos dieser ungewöhnlichen nächtlichen
Begegnung und weitere Druckmittel nutzt Hannes geschickt,
um beide Parteien in die Knie zu zwingen.
Schließlich schwindet die Lust sowohl bei den Damen
wie auch bei den Herren, in den Gemeinderat einziehen zu wollen,
und Hannes kann getrost seinen "Wunsch-Gemeinderat", sehr zum
Leidwesen des Bürgermeisters, zusammenstellen.
Der Autor